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Pax Pamir – Intensives Taktieren im Afghanistan im 19. Jahrhundert

von Johannes
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Über das Spiel

Spielbericht

Brettspiele sind auch über Weimar und Hegemony hinaus bestens dazu geeignet, politisches Wissen zu transportieren. Ein weiteres Beispiel hierfür ist Pax Pamir.

Nach dem Zusammenbruch des Durrani-Reiches in Afghanistan im 19. Jahrhundert entstand dort ein Machtvakuum, welches Russland und Großbritannien zur Durchsetzung ihrer eigenen Interessen – nämlich der Vorherrschaft über Zentralasien – zu nutzen versuchten. Pax Pamir beleuchtet diese historische Periode aus der Perspektive der Afghanen, die bestrebt sind, die Einmischungen der ausländischen Mächte zu ihren eigenen Gunsten zu manipulieren. Entsprechen übernehmen die Spieler*innen im Spiel die Rolle von afghanischen Stammesführern.

Das Grundprinzip dieses wunderschönen und hochwertigen Tableau-Builders ist dabei denkbar einfach: Es gibt nur zwei Hauptaktionen, nämlich Karten kaufen und Karten ausspielen. Alle weitere Aktionen, wie Besteuern, Armeen, Brücken oder Spione einsetzen oder Stämme anzuwerben, werden erst möglich, wenn diese auf Karten im eigenen Hof verfügbar sind. Siegpunkte gibt es während sogenannter Dominanzchecks, bei denen geprüft wird, ob ein Stamm im Bündnis mit einer der drei Hauptfraktionen (Russen, Britten und Afghanen) die Vorherrschaft erlangen konnte. Ist eine Fraktion übermächtig, dann endet das Spiel sofort, andernfalls nach dem vierten Dominanzcheck.

Das Spiel ist relativ kurz und unglaublich dicht an Interaktion, schwierigen Entscheidungen, Taktik und – durch die tolle Aufbereitung und der Flavor-Texte – geschichtlichen Wissens. Hieraus entsteht auch das dennoch relativ hohe Weight-Rating, welches jedoch niemanden verschrecken sollte, der sich für das Thema interessiert.

Abschließende Bewertung des Ministeriums

„Das Spiel ist relativ kurz und unglaublich dicht an Interaktion, schwierigen Entscheidungen, Taktik und - durch die tolle Aufbereitung und der Flavor-Texte - geschichtlichen Wissens. Ein wahres Juwel!“
Johannes
Brettspielminister

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