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Spieleautor? Lieber nicht!

von Johannes

Über BG2GETHER

#BG2GETHER ist eine monatliche Aktion, bei der sich unterschiedliche Medienschaffende  aus ihren individuellen Blickrichtungen einer gemeinsamen Frage nähern. Die Aktion wurde von den Kolleg*innen von Brett & Pad und Spielstil ins Leben gerufen.

Hand aufs Herz! Ihr schaut nicht nur kritisch auf Spiele, sondern seid insgeheim auch Autor*innen.

Wie sieht das also bei euch aus? Kribbelt es in den Fingern? Liegen Prototypen in irgendwelchen Schubladen? Habt ihr etwa schon was veröffentlicht und wenn ja, wie vereint ihr das mit eurem Job als Kritiker*in?

Meine Meinung

Es als Spieleautor zu Weltruhm zu bringen und dann spielend Geld zu verdienen – was für ein netter Gedanke. Schon gut, das sollte jetzt gar nicht so sarkastisch klingen und ich gebe frei heraus zu: Ja, auch ich habe schon mal daran gedacht, ein Spiel zu entwickeln. Ich bin ein kreativer Mensch. Ideen hätte ich ein paar. Vielleicht auch einen Prototyp für ein kleines Kartenspiel in der Schublade. Realistischerweise ist das aber nichts, was wohl einmal veröffentlicht werden wird. Denn ich muss auch realistisch bleiben:

Statt immer wieder das gleiche Spiel zu spielen und die besten Kniffe zu erlernen, gefällt mir beim Brettspielen die Abwechslung. Ich tauche gerne ein in verschiedene Spiele, lerne Neues kennen. Das war früher mal anders, als ich nur digital unterwegs war und gerne der beste in einzelnen Computerspielen gewesen wäre. Heute fehlt mir hier aber die Ausdauer. Und genau die braucht es meiner Meinung nach als Spieleautor*in. Wenn ich es nicht wirklich liebe, immer und immer wieder das eigene Spiel zu testen oder testen zu lassen, dann laufe ich Gefahr, dass das Spiel nicht gut wird. Und diesen Anspruch hätte ich an mich. Zudem kostet es sehr viel Zeit, ein Spiel zu entwickeln. Zeit, die ich zum Spielen verschiedener Titel benötige. Die Spieleentwicklung ist also unvereinbar mit meinem Spieleverhalten.

Ganz im Unterschied zu meinem Dasein als Kritiker. Klar, bevor ich rezensiere, spiele ich mehrfach. Aber bei weitem nicht so oft, wie ich einen Prototypen testen müsste. Ich muss auch nichts optimieren, sondern kann das Produkt so begutachten, wie es ist. Die harte Arbeit haben andere für mich gemacht, und dafür bin ich wirklich dankbar!

Für noch gewichtiger halte ich aber, dass ich als Kritiker unbedingt meine Unabhängigkeit gewährleisten möchte. Wäre ich Autor, dann befände ich mich mit mindestens einer Redaktion, einem Verlag in einem Abhängigkeitsverhältnis. Ich finde, dass dies unvereinbar ist und darum wird kein Spiel von mir erscheinen.

Manche Träume sind ja auch ohnehin schöner, wenn sie nie in die Tat umgesetzt werden. Wie der vom Spieleautor mit Weltruhm.

Weitere Teilnehmer*innen

Neben mir haben die folgenden Medienschaffenden die heutige #BG2GETHER-Frage beantwortet – guckt doch mal rein!

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4 Kommentare

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Horst 31. März 2025 - 11:08

Hallo Johannes, ja da sprichst du ein paar wahre Worte. Die Abwechslung bei Brettspielen ist das Salz an der Suppe. Wahrscheinlich hast Du recht, dass es wirklich langweilig werden würde, nur den eigenen Prototypen zu spielen. Interessante Ansichten! Bis zum nächsten #bg2gether. Horst

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