Age of Comics

von Johannes

2.200 Zeichen über ...

In dieser Kategorie findet ihr Kurzbesprechungen und Spielberichte von meist aktuellen Spielen. Sie geben nur einen kurzen Einblick in das Spiel, basieren auf Ersteindrücken und sind nicht als Rezensionen zu verstehen. Aus diesem Grund verzichte ich auf abschließende Bewertungen, die ihr in meinen Rezensionen finden könnt. Da sie zeitgleich auf Instagram veröffentlicht werden, ist keiner der Beiträge länger als die namensgebenden 2.200 Zeichen.

Spielbericht

Age of Comics ist einer der Titel, die bei vielen Personen im Vorfeld der SPIEL ganz weit vorne auf den Interessenslisten gelandet war. Jedenfalls habe ich viel von ihm gelesen und auch mich interessierte das Thema sehr. Entsprechend hatte ich während der Neuheitenshow bereits ein interessantes und sehr nettes Gespräch mit dem Autor. Da eine Freundin sich das Spiel kaufen wollte, habe ich zu Gunsten des eigenen Schrankplatzes aber erstmal Abstand davon genommen.

Mit besagter Freundin konnte ich das Spiel nun spielen und muss gestehen, dass ich froh bin, es nicht gekauft zu haben. Warum ist das so? Mir gefallen sowohl das Thema als auch die Aufmachung. Wie ihr wahrscheinlich wisst, bin ich auch großer Fan von Worker-Placement und genau dieser Mechanismus kommt hier zu tragen. Dass das Spiel trotzdem nicht bei mir zündete, liegt primär am Spielgefühl.

Das gesamte Spiel plätschert nur so vor sich hin. Nichts ist aufregend, auch nicht der Kampf um die interessantesten Worker-Felder, denn von diesen stehen wahrlich genügend zur Verfügung. Sekundärmechanismen, wie sie bei vielen moderneren Spielen zu tragen kommen, fehlen auch. Ja, ich baue mir Comics zusammen, in dem ich Autor*innen- und Grafiker*innenkarten zusammenbringe, aber das bewirkt maximal die Freischaltung einer modifizierten Aktion, mit der ich dann mehr Fans für meine Comics bekommen kann. Dies ist, neben dem Geld und den Siegpunkten, auch die einzige Ressource im Spiel. Da die Reihenfolge für das „Erfinden“ der Comics quasi vorgegeben ist, ist das Spiel zudem extrem linear. Diese Linearität ist auch rundenübergreifend vorhanden, denn von Runde zu Runde ändert sich eigentlich nichts, wenn ich ausklammere, dass mir etwas mehr Geld zur Verfügung steht und unterschiedliche Comics von den Fans bevorzugt werden. Spannende Entscheidungssituationen fehlen leider auch völlig. Vom Spielniveau könnte ich es wahrscheinlich am ehesten mit Rock Hard: 1977 vergleichen, welches ich ja neulich sehr gelobt habe. Rock Hard: 1977 bringt aber weitaus mehr Variabilität mit und lebt sehr stark vom inhärenten Witz, der das Thema gut aufgreift. Auch dieser fehlt hier.

Das Spiel hat für mich deshalb trotz des tollen Themas keinerlei Spielreiz und erst recht keinen Wiederspielreiz. 

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